Schwangerschaft

Frühschwangerschaft
Schon zu Beginn der Schwangerschaft kommt es zu einer Reihe von Veränderungen im Körper der Frau. Gerade beim ersten Baby führen diese Umstellungen oft zu großer Verunsicherung bei der werdenden Mutter.
Im Rahmen der Feststellung der intakten Frühschwangerschaft besprechen wir mit Ihnen, welche „normalen“ Veränderungen auf Sie zukommen. Im Ultraschall verfolgen wir die richtige Einnistung der Schwangerschaft in der Gebärmutter, den kindlichen Herzschlag und die Scheitel-Steißlänge des Fötus.

11.-14. Schwangerschaftswoche
Dies ist der Zeitraum in dem wir einen Combined Test empfehlen. Dabei handelt es sich um einen Test zur Abschätzung des Risikos von kindlichen Chromosomenstörungen (Trisomie 13/18/21). Bei der Untersuchung werden mütterliche Hintergrunddaten, Blutwerte und Ultraschallbefunde (u.a. Nackenfaltenmessung) kombiniert und ausgewertet.
Sollte diese Untersuchung keinen gänzlich unauffälligen Befund liefern, stehen weiterführende Tests wie z.B. die NIPT (nicht-invasive pränatale Testung, z.B. Harmony Test) zur Verfügung. Selbstverständlich kann die NIPT auch als initiale Maßnahme gemeinsam oder anstatt des Combined Tests durchgeführt werden.
Sollte einer der beiden nicht-invasiven Untersuchungsmethoden den Verdacht auf eine Chromosomenstörung ergeben, wird eine invasive Abklärung (Punktion des Mutterkuchens oder des Fruchtwassers) erforderlich.
Gleichzeitig mit dem Combined Test können alle Schwangeren und insbesondere jene mit einer belastenden Vorgeschichte (Bluthochdruck, Übergewicht, Fehlgeburten,…) bei uns ein Präeklampsie-Screening machen. Dabei wird auf Basis von Hintergrunddaten, Blutdruckwerten, Blutwerten und Ultraschallparametern das Risiko für das Auftreten einer Präeklampsie (auch EPH-Gestose oder „Schwangerschaftsvergiftung“ genannt) ermittelt.

18.-22. Schwangerschaftswoche
In diesem Zeitraum können Sie als Teil des Mutter-Kind-Pass-Programms ein Hebammengespräch in Anspruch nehmen (Kassenleistung). Dafür steht Ihnen mit Christina Sommerhofer eine erfahrene Hebamme direkt in unserer Ordination zur Verfügung, die Ihnen wichtige Tipps & Tricks für den weiteren Schwangerschaftsverlauf gibt.

19.-22. Schwangerschaftswoche
Die zweite wichtige Detail-Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft stellt das sogenannte Organscreening in der 19 – 22. Schwangerschaftswoche dar. Hierbei wird nicht nur das Wachstum und die Vitalität des Feten dokumentiert, sondern auch die einzelnen Organe detailliert untersucht. So werden zum Beispiel Strukturen wie das Zentrale Nervensystem mit Groß- und Kleinhirn sowie dem Rückenmarksverlauf untersucht.
Die Körperoberfläche an Bauch und Rücken wird sonografisch untersucht, die Extremitäten beidseitig angesehen und die Finger gezählt. Die inneren Organe wie Nieren, Harnblase, Darm, Leber, Magen und Lunge mit Zwerchfell werden auf Lage, Integrität und Entwicklung beurteilt. Dem Herz wird ganz besondere Aufmerksamkeit mit Beurteilung der Anatomie aber auch der Funktion gewidmet.
Den Abschluss des Organscreenings bildet neben der Auswahl von Bildern des Kindes für die Eltern die Untersuchung der Durchblutung der Gebärmutter mittels Dopplersonografie, insbesondere dann, wenn Risiken wie mütterlicher erhöhter Blutdruck oder Diabetes bestehen.
Ein fachgerechtes Organscreening soll nur von dafür zertifizierten Pränataldiagnostikern durchgeführt werden. Wir helfen Ihnen gerne bei der Auswahl einer/s entsprechenden Expertin/en.

24.-28. Schwangerschaftswoche
In diesem Zeitraum sollte die Abklärung hinsichtlich eines möglichen Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) stattfinden. Dies geschieht mit dem oralen Glucose-Toleranztest (oGTT).
Am Tag des Tests kommen Sie nüchtern in unsere Ordination und bekommen eine Zuckerlösung zu trinken. Dabei wird insgesamt 3x Blut abgenommen (vor Testbeginn, nach 1- und nach 2-Stunden).
Ergibt der Test ein auffälliges Ergebnis sollten Maßnahmen, die von einer spezifischen Diät bis hin zur Insulintherapie reichen, eingeleitet werden um Ihr ungeborenes Kind vor übermäßiger Zuckerbelastung zu schützen.

Weiterer Schwangerschaftsverlauf
Im weiteren Schwangerschaftsverlauf steht die Überwachung des normalen Wachstums und der Versorgung des Feten im Vordergrund. Wir kontrollieren regelmäßig mittels Ultraschall und CTG ob sich Ihr Kind entsprechend dem jeweiligen Schwangerschaftsalters normal weiterentwickelt und ein unauffälliges Herztonmuster zeigt.
Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihre Gebärmutter übermäßige Aktivität zeigt (vorzeitige Wehentätigkeit) kann mittels Vaginal-Ultraschall die Länge des Muttermunds (Cervixlänge) überprüft werden.
Weiters überprüfen wir regelmäßig ihre Laborwerte hinsichtlich einer, in der Schwangerschaft etwas häufiger vorkommenden, Blutarmut (Anämie) und Infektionserkrankungen, die ein Risiko für die Schwangerschaft darstellen können.